Istanbul!
Boah! Nicht nur, dass mich ein Betriebsausflug, sozusagen ein Wandertag, an den Bosporus geweht hat, es war auch eine der beeindruckendsten Städtebekanntschaften, die ich bislang gemacht habe. (... Ratzeburg, Detmold ... äh Berlin, London, Rom, San Francisco). Habe ich aber auch erwartet ;-)

Es sind doch die gleichen Sorgen, wie wir sie haben - nur in verschiedenen Maßstäben. Es sind traurige, abwesende Gesichter darunter, Gesichter aus denen Erschöpfung und Resignation spricht aber es ist auch ein Stolz zu sehen. Berechtigt - in einer Welt zu Leben und zu überleben, die einem nicht so viele Möglichkeiten und doch immer wieder neue Gelegenheiten bietet. (Und das ist nur die naive Beobachtung und Vermutung eines Westeuropäers, der von seinem Staat alles bekommt, was man zum Leben braucht.)
Und gleichzeitig hat diese Stadt den Charme und die erdrückende Größe einer Weltstadt - einer Metropole, die schon so viel Geschichte in sich trägt, dass ihr die Gegenwart nichts mehr anhaben kann.

Abends nach Sonnenuntergang ist Leben auf der Einkaufstraße wie in Hamburg am langen Samstag. In den Gassen haben sich unzählige Cafes, Kneipen, Bars an die Fassaden geschmiegt und aufs Pflaster gekrallt.
Natürlich reichen die drei Tage kaum, um einen tieferen Eindruck von den Leuten zu bekommen. Aber ich ahne, dass ich bald mal wieder an den Bosporus möchte. Mal mit ein bisschen mehr Zeit eine Fähre rüber nach Asien nehmen und schauen, ob sich das anders anfühlt ;-)
Irgendwie ist Istanbul ja noch ganz in der Nähe, aber dann auch noch so weit weg. Schön und liebenswert ist die Stadt allemal. Wenn Du es zulässt, zeigt sie Dir ihre türkische Seele; aber wenn Du unruhig wirst, hat sie auch immer eine beruhigende europäische Hand für Dich offen.
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