Dienstag, März 31, 2009

Jazz2day part 2 - letzten Samstag mit Esperanza Spalding ("Spolding" sprechen die Anwesenden das aus! Klingt komisch.) und danach Triband. Und das war auch das einzige an diesem Abend, was definitiv nicht gelungen ist.
Der Auftritt von Mrs. Spalding war großartig. Die kleine Frau ist geschätzte 1,60m und schleppt 45 Kilo mit sich herum und mir ist absolut schleierhaft, woher sie ihr Stimmvolumen bezieht - vielleicht aus dem beeindruckenden Afro ;-) Es ist wirklich sehenswert und natürlich auch ein akustischer Genuß, wie diese grazilen Finger den Vierseiter bearbeiten.
Und als sei das nicht schon perfomance genug, singt und scattet Mrs. Spalding, dass mir bisweilen nur ein entrücktes Grinsen im Gesicht stand. Die Band brauchte sich wahrlich nicht hinter der Frontfrau zu verstecken, aber es ist schon klar, wer die Richtung vorgibt. Die beiden CDs von Ihr sind ebenso hörenswert, falls sie Euch nicht noch zufällig übern Weg läuft.

Der zweite Teil des Abends war nach der Pause für Triband reserviert. Und das Kontrastprogramm saß ;-) und hat so manchen ungeduldigen Zuschauer nach den ersten ein, zwei, drei Stücken aus dem Saal vertrieben. Nicht das sich Triband verstecken müssten, aber hätten sie vor Esperanza Spalding gespielt, wäre der Kontrast nicht einer emotionalen Vollbremsung gleichgekommen. Die Frontfrau Sandie Wollasch singt ihre eingänngigen Texte mit Witz und Gefühl, wobei die Musik halt doch eher "loungig" schmeckt. Der Mann am Klavier muss seinen Jazzer nicht verstecken und der Tieftöner (Bass und Synthies) macht auch Spaß. Der Schlagzeuger kann bestimmt gut trommeln, man kann ihm bloß nicht lange dabei zusehen. Irgendetwas muss ihm auf der Bühne fürchterlich weh tun ... (Ja, ich habe schon viele Drummer und viele entrückte Drummer gesehen.) Aber die CDs sind allemal ein Öhrchen wert - und ein Blick auf die Bandseite lohnt auch.

Samstag, März 21, 2009

"Wenn Du es eilig hast, gehe langsam" lautet sinngemäß ein chinesisches Sprichwort, welches mich die letzten Wochen immerwieder schmunzeln lässt. Wieviel wahres darin liegt, kannst Du schon feststellen, wenn Du mal an der roten Ampel stehend Deine Umgebung betrachtest.
Vielleicht wirst Du feststellen, dass Du für wenige Sekunden ganz woanders warst, Dich für einen Augenblick "erholt" und doch keine Zeit "verloren" hast. Oft genug rennen oder hasten wir durch unseren Alltag und haben dabei schon den übernächsten Schritt im Sinn. Dabei ist der nächste doch viel wichtiger - wie sonst sollen wir ohne ihn den übernächsten tun? Und - letztendlich - was bringt die Hetzerei? Mal ganz im Ernst: Was bringt es, dass Du Dich gerade so unter Druck setzt? Gibt es einen wirklich wichtigen Grund für die Eile? (Manchmal gibt es ja wirklich einen.) Oder willst Du einfach nur schneller "mehr" schaffen, damit Du Dich danach (umso mehr) erholen, entspannen kannst? Tust Du es denn auch, oder liegt da gerade noch was auf Deinem Weg, was noch schnell erledigt werden könnte ...
Und wo bleibst Du?