Ich gebe zu, es ist schon ein Weilchen her, dass wir urlaublich durch Südfrankreich gereist sind, aber es bleibt trotzdem erwähnenswert. Nicht zuletzt, weil drei Wochen Urlaub am Stück schon sehr erholsam sein könnten - wenn man nicht zu viele Ziele ansteuert ... ;-)
Wir sind also mehr oder weniger geradlinig von Hamburg in Richtung Marseille gereist, mit Stationen in Stuttgart (eine Nacht mit Nils durch die Kneipen ziehen, um festzustellen, dass Stuttgart gar nicht so hässlich ist, wie ich es in Erinnerung hatte) und Zürich. Für Zürich gilt fast das gleiche wie für Stuttgart ;-) bis auf die Tatsache, dass ich noch nie da war - zumindest habe ich keine Erinnerungen daran. Zürich liegt am Wasser - zumindest ein bisschen Wasser, was sich ja für eine "Seglernation" ja gar nicht schlecht macht. (Man bedenke, dass die Schytzer den Americas Cup innehaben!) Und Zürich hat die Berge nicht allzunah, so dass ich mich nicht eingesperrt fühlte. Ansonsten laufen da halt viele Schweitzer herum und das Dorf ist scheiß-teuer.

Weiter ging es an Genf und Grenoble vorbei durch die letzten Ausläufer der südwestlichen Alpen (wer den Ausweg aus Grenoble auf Anhieb findet, möchte ihn bitte zurückgeben!) nach Marseille.
Nach der Erkenntnis, dass die Straßen in Marseille zu kleinräumig oder mein Fahrstil zu zügig für unser Navi waren, haben wir ein paar ... sagen wir mal kulturell lehrreiche Ecken von Marseille gesehen, bis wir endlich die 1,95 m breite "Straße" zum Häuschen von Andrea und Michel gefunden und schrammenfrei passiert haben.
Marseille ist ein schönes Fleckchen. Das Klischee "südländisch" darf gebraucht werden - mich hat es auch etwas an Istanbul erinnert (zumindest den europäischen Teil). Auf jeden Fall kann man sich gut ein paar Tage in der Gegend herumtreiben, ohne dass Langeweile aufkommt.

Wir haben nach drei Tagen planmäßig das Weite gesucht und sind flink durch die Camargue (trocken, ja Flamingos, Pferde gabs auch, roten Reis gekauft, Muscat getrunken ...) auf dem Weg nach Millau in die Cevennen gereist. Und da herrscht (zumindest im September) friedliche Ruhe. Kleine und kleinste Straßen winden sich Hänge hoch und Täler entlang. Geier (!) fliegen hier frei herum und man kann sich einfach mal irgendwo hinsetzen und hört Waldesrauschen, ein paar Vögel singen und vielleicht ein Bächlein plätschern.

Fortsetzung folgt ....
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