Was ist los mit Euch? Warum höre ich in den letzten Wochen so oft von Trennungen, von zwei Herzen die doch nicht zueinander fanden und von vielen möglichen Argumenten oder besser dämlichen Ausreden, warum "es" letztlich nicht "funktioniert" hat. Die Erklärung, die ich vielleicht gelten lasse ist erstmal das fehlende Gefühl - wenn man sich denn auch die Mühe gemacht hat, den Menschen gegenüber mal kennen zu lernen. Natürlich kann ich mich nicht in jede Frau verlieben, die mir in die Quere kommt - und das erwarte ich auch von keinem oder keiner anderen. Wenn ich aber beobachte, dass zwei Menschen ihr Glück nicht pflegen, es verkümmern lassen, es zulassen, dass sich alltägliche Schwiergikeiten schattenwerfend vor eine Liebe stellen, macht mich das schon traurig. Auch die Hektik mit der der Beziehungsmarkt abgegrast wird, will mir nicht in den Kopf. Da werden potentielle Partner gescannt - mit der gleichen Geschwindigkeit, in der ein Fernsehprogramm beurteilt und weggezappt wird. Schon richtig - es gibt ja nicht nur einen Kanal - woher soll man auch wissen, dass man gerade das beste Programm glotzt. Und wer Bezieheungen - unbewusst - ähnlich "pragmatisch" angeht, soll doch lieber gleich die Finger davon lassen.
Wenn ich mich auf einen Menschen einlasse, kann ich mir immer sicher sein, dass er Ecken und Kanten hat, an denen ich mich stören kann. Ich kann mich aber auch auf das Liebenswerte konzentrieren und dabei lernen, die Details in das Bild einzufügen, die mich anfänglich gestört haben. Dazu muss man sich aber von einer Vorstellung lösen oder die Vorstellung sehr weit und offen gestalten. Sich zu verlieben ist einfach - oft genug ist Verliebtheit auch bloß der Schmerz des Nicht-erreichens. Liebe ist anstrengender ;-) aber auch schöner. Das Gefühl ist etwas dunkler aber intensiver - man sieht mehr Farben. Man kann um die Liebe herum gehen und immer neue Perspektiven entdecken wo die Verliebtheit langsam zweidimensional erscheint. Natürlich ist verliebt sein schön, aufregend, beunruhigend - mach nevös, traurig, glücklich, ängstlich und unverwundbar - aber Verliebtheit ist auch wie Hochsommersonne - trocknet aus, brennt und erschöpft. Wogegen dann die Liebe der Frühling und der Spätsommer ist. Man kann sich in einen schattigen Winkel setzen und eine Geborgenheit genießen, die beruhigt, empfängt, Wärme ohne zu doll zu schwitzen.
Gebt Euch ein bisschen Mühe - es ist schwieriger zu lieben, wo doch das Angebot so groß erscheint und man doch nicht weiß, wonach man eigentlich sucht. Lasst das suchen weg. Wenn der Geruch stimmt, die Stimme, die Augen, das Lachen - wenn es Details gibt, über die sich Dein Auge freut, gib dem Gefühl Zeit. Zeit zum erforschen, Zeit bevor man sich berührt, Zeit um sich zuzuhören, Zeit um dem anderen das Vertrauen zu geben, ihn reden zu lassen.
Wir haben genug Zeit - auch für uns ;-).
Samstag, Februar 09, 2008
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