Letzte Woche hat Nils Wülker mal wieder in der Fabrik gespielt und sein neues Album "6" vorgestellt. Natürlich war ich da und ich habe den Abend genossen. Ich hatte vorher mal kurz in das Album reingehört und war erschrocken ... naja, etwas übertrieben, aber Nils singt jetzt auch. Er gesellt sich damit zwar zu erfolgreichen Jazzern, wie Till Brönner oder Nils Landgren, aber bei den beiden empfinde ich den Gesang auch nicht unbedingt als einen Gewinn. Vielleicht habe ich den Antrieb dahinter aber auch nicht verstanden. Bei Nils Wülker muss man aber nicht aus dem Saal rennen, wenn er singt. Ich bin aber erst am nächsten Tag drauf gekommen, was fehlt - der Entertainer im Sänger. So wirkte es, als habe der Nils ein Gedicht geschrieben, welches jetzt ans Publikum geworfen wird. Es war kein schlechtes Gedicht, aber es wirkte auf mich so unpersönlich. Wie gesagt, diese Erklärung kam mir erst einen Tag später in den Sinn - es war also kein großes Manko.
Was aber ohne Frage zu seinen Stärken gehört ist neben dem virtuosen Spiel auf der Trompete und dem Flügelhorn die Fähigkeit Songs zu schreiben, Melodien, hooklines, die mich erfüllen und die einfach gut sind. Seine musikalischen Begleiter sind ihm ebenbürtig, was die Qualität der Musik nur noch unterstreicht. Und - ich glaube, da hat er sich einen kleinen Rockertraum erfüllt - es steht endlich ein Mann mit Gitarre auf der Bühne und der darf es auch mal rocken lassen :-)
Wer noch Gelegenheit hat, ihn zu sehen - hin da und lauschen - zum Elbjazz-Festival vielleicht. Das Album kann man sich aber auch gönnen - nur live ists besser ;-)
Sonntag, März 28, 2010
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